Vortragsreihe „Treffpunkt Heimat“ 12/24

Mittwoch, 11. Dezember 2024, 19:00 Uhr, Lichtspiele Wadern

Ein von einem Wolf erbeutetes Kind (Illustration aus „Le Petit Journal“ [1914]) (gemeinfrei)

Die systematische Ausrottung der Wölfe im Hochwald im späten 18. und 19. Jahrhundert

Die Rückkehr der Wölfe in unsere heimischen Wälder steht zurzeit hoch im Kurs. Das mediale Interesse ist enorm und die Diskussionen zwischen Wolfsgegnern und Wolfsbefürwortern erregen die Gemüter. In seinem Vortrag geht der weit über die Grenzen der Region bekannte Heimatforscher Dittmar Lauer aus Kell auf die systematische Ausrottung der Wölfe in der Region Hunsrück-Hochwald unter französischer und preußischer Herrschaft bis zum Abschuss der letzten Wolfs im Jahre 1879 ein. Für die Bearbeitung dieses in der Forschung lange Zeit vernachlässigten Aspekts der historischen Beschäftigung mit dem bis dahin Jahrhunderte währenden „Zusammenlebens“ von Mensch und Wolf in der Hochwaldregion stützt sich der Referent auf bisher wenig bekannte Quellen im Geheimen Staatsarchiv in Berlin und im Archiv der Fürsten von Salm-Reifferscheid-Dyck im Schloss Ehreshoven. Dort werden Akten aufbewahrt über die heute seltsam anmutenden Vernichtungsmethoden der königlich-preußischen Forstverwaltung und die Tätigkeit des Wilhelm Albert von Dagstuhl als in französischen Diensten stehender Wolfskapitän (Capitaine de Louveterie).

In seinem vor sieben Jahren erschienenen Buch „Wer hat Angst vorm bösen Wolf?“ stellte der Referent abschließend fest: „Mag sein, dass bei Erscheinen dieses Buches ein Wolf den Weg in den Hunsrück-Hochwald gefunden haben wird. Dann heißt es: Wir müssen uns in vernünftiger Weise mit dem Wolf arrangieren.“

Dittmar Lauer ist als Heimatforscher weit über den Hochwaldraum hinaus bekannt. Seine zahlreichen heimatgeschichtlichen Publikationen umfassen in außergewöhnlicher thematischer Bandbreite den Zeitraum vom Frühmittelalter bis in die jüngste Vergangenheit (siehe www.dittmar-lauer.de).