Donnerstag, 21. November2024, 19:00 Uhr, Lichtspiele Wadern
Schulklasse der Katholischen Volksschule Nunkirchen, 1918 (Leihgabe: Elisabeth Jaszdzewski)
„Eine für alle!“ – Die Entwicklung des Waderner Volksschulwesens
Passend zum Thema der aktuellen Sonderausstellung im Stadtmuseum Wadern erzählt Museumsleiterin Christina Pluschke „Schulgeschichte(n)“ – zur Entwicklung dieser Institution im Waderner Raum allgemein, den historischen Umbrüchen, denen diese unterworfen war, aber auch zu den persönlichen Erinnerungen ehemaliger Schulkinder aus verschiedenen Stadtteilen Waderns.
Beim Stichwort „Schule“ kann man an aktuelle Debatten rund um den staatliche Bildungsauftrag, strukturelle Bedingungen des Schulwesens oder Lehrplaninhalte denken. Viel intensiver sind aber oft die ganz persönlichen Erinnerungen und Erlebnisse, welche die eigene Schulzeit geprägt haben und mit Andenken aus dieser Zeit verbunden sind.
Der Anspruch, auch im ländlichen Hochwaldraum eine Schulausbildung für alle Kinder zu schaffen, wurde im Waderner Raum erst unter den absolutistischen Fürsten des 18. Jahrhunderts ein wichtiges herrschaftliches Anliegen. Nach den Umbrüchen der „Franzosenzeit“ erfolgte die Herausbildung eines geordneten Schulsystems erst nach 1816 im neuen preußischen Landkreis Merzig und führte zur Neugründung zahlreicher „Volksschulen“ auch im heutigen Stadtgebiet. Dieser schulische Aufschwung wurde unterbrochen durch die historischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts, das auch den Schulalltag durch Weltkriegszeiten, aber auch politische System- und Mentalitätsänderungen grundlegendend prägte.
Der Vortrag folgt diesen historischen Entwicklungen bis hin zu der grundlegenden Umstrukturierung in den 1960er/70er Jahren, auf denen der moderne Schulstandort Wadern heute basiert. Wichtige Themen sind dabei der Wandel von Bildungsidealen, Unterrichtsinhalten und -methoden sowie das Auftreten und die Ausbildung von Lehrkräften vor dem jeweiligen zeitgenössischen Hintergrund.
Die Sonderausstellung des Stadtmuseums Wadern mit vielen privaten Leihgaben läuft noch bis zum 26. Januar 2025.
Christina Pluschke studierte in Saarbrücken und Oldenburg „Historisch orientierte Kulturwissenschaften“ sowie „Museum und Ausstellung“ und war danach als wissenschaftliche Volontärin am Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn tätig. Seit 2012 leitet sie das Stadtmuseum Wadern und ist stellvertretende Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde Wadern e.V..