Urkundlich erstmals 1290 erwähnt, wurde die Burg Dagstuhl um 1270 durch den Ritter Boemund von Saarbrücken als Vorposten der Herrschaft des Kurfürsten und Erzbischofs von Trier erbaut. Als Höhenburg ist die Anlage mit Vorburg auf der Nordseite und südlicher Verteidigungsanlage mit Wallgraben, Wall und zwei Bastionen über dreihundert Meter lang.
Als das Geschlecht des Boemund im 14. Jahrhundert ausstarb, zerfiel die Herrschaft in die Ganerben Fleckenstein, Brucken, Rollingen und Kriechingen, die als Gemeinherren die Burg im steten Wechsel federführend verwalteten. Von den Ganerben erwarb der Trierer Kurfürst und Erzbischof von Trier Philipp Christoph von Soetern im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts die Anteile an Burg und Herrschaft. Sowohl im 15. als auch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfuhr die Burg intensive Umbauten, zuletzt als Sitz des von Philipp Christoph von Soetern begründeten Soeternschen Familien-Fideikommis.
1696 fiel die Herrschaft durch Heirat an die Grafen von Oettingen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts geriet die Burg in die Treuhandschaft des Kurfürsten und und Erzbischofs von Trier, Franz Georg von Schönborn. Unter der Betreuung des vom Kurfürsten eingesetzten Verwalters Wolfgang Anton von Langemantel nahm die Burg einen beträchtlichen Schaden und wurde systematisch abgebaut.
Im Rahmen mehrerer Beschäftigunsprojekte in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Anlage in weiten Teilen freigelegt, so dass die Grundrisse wieder erkennbar wurden. Seit 1999 laufen weitere wissenschaftliche Grabungskampagnen unter der Aufsicht des Staatlichen Konservatoramtes des Saarlandes zur Erforschung der Hauptburg in Trägerschaft des Vereins für Heimatkunde Wadern. Seit März 2003 läuft die fachgerechte Sanierung des historischen Mauerwerks und der Rückbau fehlerhafter Aufmauerungen. Archäologische Untersuchungen in der Vorburg bilden die Grundlage für die touristische Erschließung der Gesamtburganlage bis 2006.
Inzwischen sind die beiden Halsgräben mit zwei mächtigen Brücken überspannt worden, so dass eine Begehung der Burganlage auf “historischer“ Zuwegung möglich ist. Infotafeln informieren über die Geschichte und das Leben auf der Burg.