Waderner Maad

Stadtfest „Waderner Maad“ vom 14. Juni bis 16. Juni 2024.

Nachdem im Anschluss an die Corona-Pandemie ein neuer erfolgreicher Anfang gemacht wurde, geht es in 2024 weiter. Das Fest findet wie in den Vorjahren wieder im historischen Rahmen statt.

Berichte vergangener Beiträge aus der Reihe „Treffpunkt Heimat“

Rainer Meiers

Waldarbeitersiedlungen des 18. und 19. Jahrhunderts und ihre Bewohner – 

Warum viele Menschen im Hochwald wallonische Vorfahren haben

Vortrag vom 26.05.2023 in den Lichtspielen Wadern

Foto: Peter Meyer

Die Familiennamen Bouillon, Detemple, Dupont, Dupré, Louis, Marmitt und Thiery, die im Hochwaldraum recht geläufig sind, lassen ihre französische Herkunft deutlich erkennen.

Aber auch Namen wie Barbian, Bohn, Hero, Luy, Schillo oder Schirra haben die gleichen Wurzeln. Alle diese Namen gehen auf Einwanderer zurück, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von den Betreibern der Hochwälder Eisenhütten in der französisch-sprachigen Wallonie angeworben wurden, um den wachsenden Bedarf an Eisenhütten-arbeitern, Holzhauern und Köhlern zu decken. Die Zahl der Zuwanderer aus dem deutschen Sprachraum war deutlich geringer. Die angeworbenen Waldarbeiter lebten mit ihren Familien zum Teil bis ins 19. Jahrhundert hinein abgeschieden in den Wäldern – in einzelnen Hütten oder in sog. Waldhüttendörfern. Die Geschichte dieser Siedlungen und ihrer Bewohner wurde in diesem Vortrag an prägnanten Beispielen beleuchtet.

Rainer Meiers ist Rektor a. D. der Grundschule Lockweiler; Autor mehrerer heimatgeschichtlicher Beiträge und Mitglied des Vereins für Heimatkunde Wadern

Hanns Peter Ebert

„Geschichten und Geschichte der Lichtspiele Wadern

Vortrag vom 27.07.2022 in den Lichtspielen Wadern

Foto: Peter Meyer

Es war einmal: „Filmrausch: Das Kinowunder im Saarland“. Die Veröffentlichung von 2019 schaut auf Kinos, Stars und Staat nach dem 2. Weltkrieg vor allem im Großraum Saarbrücken zurück. 160 Lichtspielhäuser in 88 saarländischen Städten und Gemeinden werden hier für die 1950er Jahre dokumentiert.

Doch auch abseits der großen Städte konnte man Kino erleben. Und nicht erst seit den 1950er Jahren. Die Kinogeschichte im Hochwald begann schon viel früher. Exemplarisch für diese Entwicklung ist die Geschichte der Lichtspiele Wadern. Der Vortrag steigt tief in das Auf und Ab des traditionsreichen Waderner Kinos und seiner Betreiberfamilie ein. Geschichten und Geschichte werden lebendig und machen deutlich, was viele Menschen an diesem Ort fasziniert.

Nach einer Einführung hat die Filmdokumentation „Heimat Kino“ die Lichtspiele Wadern selbst auf die Leinwand gebracht und viele Waderner Kinofreunde zu Wort kommen lassen.

Hanns Peter Ebert ist langjähriges Vorstandsmitglied des Vereins für Heimatkunde Wadern und seit 2012 Vorsitzender der „Filmfreunde der Lichtspiele Wadern e.V.“

Christina Pluschke

Retten – Löschen – Bergen – Schützen“ Die Feuerwehren der Stadt Wadern im Wandel der Zeit“

Vortrag vom 06.02.2020 in den Lichtspielen Wadern

Foto: Peter Meyer

Um die zerstörerische Kraft sogenannter „Feuersbrünste“ zu bändigen, die leicht ganze Nachbarschaften vernichten konnten, professionalisierte sich unter preußischer Herrschaft ab dem 19. Jahrhundert die Brandbekämpfung auch in unserer Region. Durch detaillierte Brandverhütungs- und Brandbekämpfungsvorschriften sowie die Gründung zahlreicher freiwilliger Feuerwehren in den verschiedenen Ortschaften entwickelte sich das ländliche Feuerwehrwesen. Mittlerweile hat sich das ursprüngliche Aufgabengebiet stark gewandelt, damit einhergehend auch dessen Strukturen und Technik sowie nicht zuletzt der Kreis der Feuerwehrleute. Dieser wechselvollen Geschichte geht der Vortrag am Beispiel der Feuerwehren der heutigen Stadt Wadern nach und beleuchtet dabei deren Entwicklung von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis hin zu neuen Herausforderungen und aktuellen Schwerpunkten der Gegenwart.

Christina Pluschke hat in Saarbrücken und Oldenburg „Historisch orientierte Kultur-wissenschaften“ sowie „Museum und Ausstellung“ studiert und war danach als wissenschaftliche Volontärin am Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn tätig. Seit 2012 leitet sie das Stadtmuseum Wadern.

Prof. Dr. Jürgen Zeidler

Wir sprechen alle ein wenig keltisch – Vorrömische Wörter, Orts- und Gewässernamen in der Region

Vortrag vom 06.06.2019 im Oettinger-Schlösschen

Fotos: Peter Meyer

Die Kelten sind uns nicht nur durch reiche archäologische Zeugnisse gegenwärtig, wie die bekannten Fürstengräber von Weiskirchen, der Neufund eines Gräberfeldes bei Bierfeld, die rekonstruierten gallorömischen Grabhügel von Wadern-Oberlöstern und nicht zuletzt das nahe gelegene Oppidum „Hunnenring“ bei Otzenhausen zeigen. Keltisches Erbe tritt uns auch tagtäglich in unserer Sprache entgegen. Neben Wörtern der Hochsprache wie „Amt“, „Reich“, „Budget“ und „Karre“ geht eine Reihe von Dialektwörtern auf keltischen Ursprung zurück, vor allem regionale Bezeichnungen wie „Olk“ oder „Lei“. Insbesondere die in der Hochwaldregion häufig vorkommenden geographischen Namen stellen eine reichhaltige und aussagekräftige Quelle dar. Einige Beispiele sind „Wadern“, „Wadrill“, „Löstern“, „Prims“ und „Kell“. Im Vortrag wurden einige Fälle vorgestellt und anschließend diskutiert, welche Bedeutung diese Namen für die Besiedlungsgeschichte haben.

Prof. Dr. Jürgen Zeidlerleitet seit 2006 das „Forum Celtic Studies“ an der Universität Trier. Dort lehrt er in den Fächern Klassische Philologie, Geschichte und Ägyptologie u.a. Themen der Indogermanistik und keltischer Sprachen und Kulturen.

Dr. Jörg Müller

„Was macht der Müller sonst so?“

Einblicke in eines der exponiertesten Forschungsvorhaben zur jüdischen Geschichte in Europa

Vortrag vom 04.04.2019 in den Lichtspielen Wadern

Fotos: Peter Meyer

Immer wieder wird der Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde Wadern von Bürgern der Hochwaldstadt und der benachbarten Gemeinden gefragt, wie seine berufliche Tätigkeit als Historiker an der Universität Trier konkret aussehe. Vor dem Hintergrund dieser regelmäßig wiederkehrenden Frage ist die Idee entstanden, Interessierten im Rahmen eines Vortrags anhand umfangreichen Bildmaterials Einblicke in die Arbeit in dem von der Akademie der Wissenschaften zu Mainz geförderten und an der Universität Trier angesiedelten Projekt „Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich“ zu gewähren. In diesem von Gutachtern jüngst ausdrücklich als das „exponierteste Vorhaben zur Geschichte der Juden in Europa“ bezeichneten Projekt sollen sämtliche historisch relevanten Schriftquellen zur Geschichte der Juden im Zeitraum zwischen 1273 und 1519 innerhalb des Deutschen Reiches in seiner spätmittelalterlichen Ausdehnung erstmals systematisch erfasst, aufgearbeitet und der Forschung ebenso wie heimatkundlich Interessierten online auf einer Projektwebsite (www.medieval-ashkenaz.org) zugänglich gemacht werden.

Anhand vielfältiger aussagekräftiger Beispiele erläutert Jörg Müller die mitunter skurrilen Überlieferungswege einschlägiger Quellen und deren spannende Aufbereitung im Rahmen des Projekts.

Jörg Müllerist seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Akademieprojekt „Corpus der Quellen zur mittelalterlichen Geschichte der Juden im Reichsgebiet“ an der Universität Trier und seit 2014 Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Wadern e.V..

Jochen Kuttler

Ein Dorf im „Dritten Reich“. Die Chronik der Volksschule Nunkirchen als historische Quelle.

Vortrag vom 16.01.2019 in den Lichtspielen Wadern

Fotos: Peter Meyer

Auf Basis der von Hauptlehrer Matthias Müller verfassten Schulchronik von Nunkirchen, die das Alltagsleben im Dorf ebenso thematisiert wie weltpolitische Ereignisse, zeichnet Jochen Kuttler exemplarisch nach, wie sich seit der Machtergreifung Adolf Hitlers das Leben auf dem Lande durch die zunehmende Einflussnahme der Nationalsozialisten auf nahezu sämtliche Lebensbereiche veränderte. Müllers Aufzeichnungen offenbaren, wie der Sog der nationalsozialistischen Maschinerie die Menschen nach und nach mitriss, aber auch, dass Nunkirchen stellvertretend für viele Dörfer und den Lebensalltag ihrer Bewohner in der Zeit des Nationalsozialismus steht.

Jochen KuttlerBis zur Wahl zum Bürgermeister der Stadt Wadern im Jahre 2014 war Jochen Kuttler Redakteur des luxemburgischen Wochenmagazins Télécran und langjähriger Ortsvorsteher seines Heimatorts Nunkirchen.

Dr. Thomas Schnitzler

Der „schizophrene“ Baron von Schloss Dagstuhl:

Theodor Freiherr de Lasalle von Louisenthal und sein (Über-)Leben als Patient der NS-Psychiatrie.

Vortrag vom 11.10.2017 im Oettinger Schlösschen

Foto: Peter Meyer

In der Geschichte von Schloss Dagstuhl findet man nur diesen einen spärlichen Hinweis auf ihn als dem „letzten Vertreter der Familie Lasalle von Louisenthal.“ Dass der nicht einmal namentlich erwähnte letzte Schlossinhaber, Theodor Freiherr de Lasalle von Louisenthal (1897-1959), fast die Hälfte seines Lebens in geschlossenen Psychiatrie-Anstalten verbrachte, wurde bisher mit keinem Wort erwähnt. Die Stigmatisierung geisteskranker Menschen durch das NS-Regime verfestigte eine über die Gründung der Bundesrepublik hinaus anhaltende Schweigementalität gegenüber den Schicksalen der Betroffenen.

Der Vortrag beleuchtete erstmals die Biografie des Freiherrn Theodor de Lasalle von Louisenthal auf Grundlage unveröffentlichter Akten; unter anderem anhand einer Serie von Originalbriefen aus der Zeit seiner Anstaltsunterbringungen. Es ergaben sich bedeutsame neue Erkenntnisse sowohl über die Geschichte von Schloss Dagstuhl als auch über die schillernde Persönlichkeit des Schreibers und seine Privat- und Geschäftskontakte; nicht zuletzt auch über den permanenten Widerstand gegen seine Zwangsbehandlungen in der NS-Psychiatrie, den er in seitenlangen Protestbriefen den Anstaltsärzten entgegenbrachte.

Thomas Schnitzler (* 25.11.1956 in Trier) ist Historiker und seit 1991 Lehrbeauftragter für Sportgeschichte an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2005 ist er wissenschaft-licher Begleiter des Opfergedenkprojekts „Stolpersteine“.

Bernd Schröder

Aus der Geschichte der Waderner Pfarrei

Vortrag vom 25. Oktober 2017 im Oettinger Schlösschen

Foto: Peter Meyer

Vor 200 Jahren begann die Geschichte der heutigen Allerheilgenkirche in Wadern. Wie die Menschen, die in dieser langen Zeit um sie herum, mit ihr und in ihr lebten, hat sie viel erlebt und gesehen. Nach langen Restaurierungsarbeiten erstrahlt sie nun in neuem Glanz.

Anlässlich des 200jährigen Jubiläums hat Bernd Schröder unter Mitwirkung vieler engagierter Autoren ein Buch herausgegeben. Auch nach Erscheinen des Buches „200 Jahre Pfarrkirche Allerheiligen Wadern“ im Frühjahr 2017 hat sich der Herausgeber und Autor Bernd Schröder in den vergangenen Monaten eingehend mit der Geschichte, insbesondere dem Lagerbuch der Pfarrei Wadern beschäftigt, so dass er eine Fülle neuer Informationen bieten kann. So war außer einer Abbildung der 1817 abgebrochenen Pfarrkirche in einem Zunftbrief von 1774 wenig über die ältere Kirche bekannt. Ein Visitationsbericht von 1739 macht nun auch ihre Innenausstattung etwas deutlicher fassbar. Ferner hat Bernd Schröder die Amtszeit einiger Pastöre des 18. Jahrhunderts genauer ermittelt und einen im Buch unterschlagenen Pastor entdeckt, was dazu führt, dass die bisherige Datierung der ältesten Glocke im Kirchturm revidiert werden muss. Spätere Eintragungen im Lagerbuch geben Aufschluss über die Herkunft vieler Teile der Ausstattung der heutigen Kirche und erlauben ihre Datierung. Jetzt ist auch das Rätsel gelöst, wieso das Werk der Kirchturmuhr von 1906 stammt, obwohl sie schon vor der Jahrhundertwende auf Fotos zu sehen ist.

Bernd Schröder engagiert sich seit Jahren im kirchlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben Waderns als Vorsitzender der Konzerte in der kleinen Residenz Wadern, Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum Wadern, Sprecher der Bürgerinitiative Nordsaarlandklinik, Schriftführer des Oratorienchors der Stadt Wadern, Mitglied des Pfarrverwaltungsrats der Pfarrei Allerheiligen sowie des Vereins für Heimatkunde.

Christina Plusche

Kinderwelten im Wandel. Aufwachsen in Wadern vom 19. Jahrhundert bis heute

Vortrag vom 21. Dezember 2017 in den Lichtspielen Wadern

Foto: Peter Meyer

Die Kindheit ist ein ganz besonderer Abschnitt im Leben jedes Menschen und damit ein immer aktueller Bereich der Alltagskultur, der jedoch einem starken Wandel unterliegt. Obgleich jeder von uns seine ganz persönlichen Kindheitserinnerungen hat, sind diese doch immer eng mit dem zeitgeschichtlichen Hintergrund verbunden. Wer hätte etwa vor 50 Jahren von den modernen Medien zu träumen gewagt, mit denen mittlerweile bereits Kleinkinder ganz selbstverständlich aufwachsen? Der Vortrag begibt sich auf Spurensuche und zeigt anhand individueller Kindergeschichten und Objekte, wie sehr sich die Spiel- und Erfahrungswelten in den vergangenen 200 Jahren verändert haben. Wichtige Themen dabei sind die „Entdeckung“ der Kindheit als eigener Lebensabschnitt im 19. Jahrhundert, aber auch der Wandel von Familienstrukturen, Lebensverhältnissen, Alltag, Schule und Kinderspielen bis hin zum Einfluss moderner Medien.

Christina Pluschke hat in Saarbrücken und Oldenburg Historisch orientierte Kultur-wissenschaften sowie Museum und Ausstellung studiert und war danach als wissenschaftliche Volontärin am Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn tätig. Seit 2012 leitet sie das Stadtmuseum Wadern.

Michael Weller

Grundlagen des Urheberrechts und der Open-Access-Lizenzierung. Urheberrecht unter dem Gesichtspunkt des Einsatzes moderner Informations- und Kommunikationstechnologie

Vortrag vom 18. April 2018 im Oettinger Schlösschen

 

Foto: Peter Meyer

Wer nicht weiß, woher er kommt, kann nicht wissen, wohin er gelangt. Wer über Vergangenes – die Herkunft – berichten möchte, arbeitet notwendig mit Quellen. Diese Quellen unterliegen in der Regel einem urheberrechtlichen Schutz. Dieser Schutz bewirkt, dass die Verwendung der Quellen einigen rechtlichen Restriktionen unterliegt. Denselben Nutzungseinschränkungen unterliegt das eigene Werk. Welche Berechtigungen zur Nutzung fremden geistigen Eigentums bestehen und wie man das eigene Schaffen anderen so zu Verfügung stellen kann, dass diese problemlos darauf aufbauen können, ist für den engagierten Laien viel zu oft nur schwer verständlich. Der Vortrag zeigt auf, dass Berührungsängste mit den rechtlichen Rahmenbedingungen dennoch nicht aufkommen müssen. Es wurden einige Faustformeln vermittelt, anhand derer man typische Fragestellungen bei der Quellenarbeit einer Beantwortung zuführen kann.

Seit 2006 hat sich der Referent, Ass.iur. Rechtsanwalt Michael Weller, Senior Consultant beim eBusiness-KompetenzZentrum gUG in Kaiserslautern, auf das Immaterialgüterrecht spezialisiert. Seit 2008 ist er als Projektleiter „remus – Rechtsfragen von Multimedia und Internet in Schule und Hochschule“, einem vom saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur geförderten Projekt, tätig. Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter der Universität des Saarlandes und der TU Kaiserslautern.

Der Vortrag fand in Kooperation mit dem „Landesverband der historisch-kulturellen Vereine des Saarlandes e.V.“ – in Fortsetzung des Vortrages statt, der vor gut einem halben Jahr in der Reihe „treffpunkt heimat“ des Vereins für Heimatkunde von dem gleichen Referenten gehalten wurde. Auch neue Zuhörer konnten in Sachen Urheberrecht viel Wissenswertes erfahren.