Vortragsreihe „Treffpunkt Heimat“

Mittwoch, 24.04.2024, 19.00 Uhr, Lichtspiele Wadern

Prof. (em.) Dr. Franz Irsigler

Der Hochwald auf dem Hunsrück: Holzkohle, Eichen- und Buchenholz für den Hausbau und Fuhrwesen zwischen 1500 und 1800

Der auf Mosel und Saar, Trier und Saarburg bezogene Hochwald im Hunsrück war im Mittelalter dünn besiedelt. Er hatte eine arme Bevölkerung, die in hohem Maße auf Erträge der Waldnutzung, besonders auf das Holzkohlenbrennen und die Befriedigung der Nachfrage benachbarter, aber auch weiter entfernter Städte angewiesen war. Um 1520 beschreibt Johannes Böhm (Boemus) in seinem Werk „Die Sitten und Bräuche aller Völker“ die ländliche Bevölkerung wie folgt: „Der letzte Stand ist derer, die auf dem Lande in Dörfern und Gehöften wohnen und dasselbe bebauen und derhalt Landleute genannt werden. Sie wohnen abgesondert voneinander, demütig mit ihren Angehörigen und ihrem Viehstand. Hütten aus Lehm und Holz, wenig über die Erde hervorragend und mit Stroh gedeckt sind ihre Häuser. Geringes Brot, Haferbrei oder gekochtes Gemüse ist ihre Speise, Wasser und Molken ihr Getränk.“ Das Volk sei schlecht gekleidet, zwar arbeitsam, aber unsauber. Ländliches Gewerbe gibt es kaum, aber seit der Frühneuzeit wachsen die Möglichkeiten des nichtagrarischen Erwerbs, wobei Wäldernutzung und die vielen reich fließenden Bäche Eisen und Blei, Kupfer und Silber liefern. Von meist ebenfalls armen katholischen Zuwanderern aus der Wallonie lernen sie die Technik der Wallonschmiede und verdienen bescheiden an der im Wald gebrannten Holzkohle, die man für das fast bis ins 20. Jahrhundert genutzte Saigerverfahren brauchte, wobei man erhebliche Walddevastationen in Kauf nahm.

Der Referent war von 1977 bis 2008 Professor für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Trier. Noch immer gilt er in Deutschland aber auch weit darüber hinaus als einer der renommiertesten Experten für mittelalterliche und frühneuzeitliche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.

Waderner Maad

Stadtfest „Waderner Maad“ vom 14. Juni bis 16. Juni 2024.

Nachdem im Anschluss an die Corona-Pandemie ein neuer erfolgreicher Anfang gemacht wurde, geht es in 2024 weiter. Das Fest findet wie in den Vorjahren wieder im historischen Rahmen statt.

Wanderung zum Ringwall in Otzenhausen

Am Samstag, dem 09.09.2023, fand eine der ersten Veranstaltungen im Rahmen „50 Jahre Heimatkundeverein Wadern e.V.“ statt. Eine Excursion über und um den keltischen Ringwall (Hunnenring) in Otzenhausen mit anschließender Besichtigung des Keltendorfs unter sachkundiger Führung des Projektleiters und unseres Vorstandsmitglieds Michael Koch. Die Führung durch die keltische Vergangenheit im Nationalpark Hunsrück-Hochwald dauerte ca. 2 1/2 Stunden. Im Keltendorf gab es noch ein gemütliches Beisammensein bei Grillgut und Kaltgetränken. Der Vorsitzende des Heimatkundevereins Jörg Müller konnte neben den Vorstandsmitgliedern einige Gäste begrüßen.